Eine Frau an der Schwelle zum Wahnsinn: Seit Blanche DuBois ihren Ehemann verloren hat, ist sie auf der Suche nach Liebe. Selbstzerstörerisch und mit Alkohol als ihrem ständigen Begleiter redet sie sich ihren Untergang schön. Ihre letzte Station führt sie in die enge Wohnung ihrer Schwester Stella, die mit dem brutalen Macho Stanley verheiratet ist. Blanches Sehnsucht nach dem Schönen, nach „Magie“, scheint niemanden in ihrer Umgebung zu interessieren, so dass die gewaltsame Konfrontation mit der Realität für Blanche zur Endstation wird.
Basierend auf Tennessee Williams’ gleichnamigem Drama komponierte André Previn mit „A Streetcar Named Desire” ein intensives Werk für die Opernbühne. Der Amerikaner, der in Europa vor allem als Dirigent und Pianist bekannt ist und zuletzt mit Anne-Sophie Mutter verheiratet war, machte sich mit Film- und Bühnenmusiken einen Namen. Auch die 1998 uraufgeführte Oper „Endstation Sehnsucht“ verleugnet ihre Nähe zum Broadway nicht. Mit spätromantischen Orchesterklängen, Jazz-Elementen und Südstaaten-Rhythmik vertont Previn das Psychogramm einer kranken Familie.
Susanne Bánhidai