Schadenfreude ist für viele die schönste Freude, doch wird sie meist auch schnell bestraft. In Prokofjews „Die Liebe zu den drei Orangen“ leidet ein Prinz unter einem derart melancholischen Naturell, dass ihm das Lachen unmöglich ist. Erst als eine Frau unglücklich stürzt, ziehen sich seine Mundwinkel nach oben. Doch die Gestürzte ist eine Zauberin, und aus Rachsucht verflucht sie den Lachenden: In Liebe zu drei Orangen möge er entbrennen. Einen Akt später befindet sich der Prinz denn auch in der Wüste. In seinem Gepäck: drei Orangen. Ihnen entschlüpfen nach und nach Prinzessinnen, von denen zwei verdursten und eine in eine Ratte verwandelt wird. Und die Opernbesucher? Die amüsieren sich köstlich vor Schadenfreude.
Maximilian Theiss