Man muss weder Philologe noch Ornithologe sein, um die nahe Verwandtschaft zwischen den Begriffen respektive Namen „Strauss“ und „Storch“ herleiten zu können: „Intermezzo“, das achte Opernwerk von Richard Strauss, ist durch und durch autobiografisch. Komödiantisch erzählt der Zweiakter vom Eheleben ihres Schöpfers (in Gestalt des Kapellmeisters Robert Storch) und dessen exaltierter Ehegattin Pauline Strauss-de Ahna (alias Christine). Sogar die beinahe folgenschwere Verwechslung, hervorgerufen durch einen fehlgeleiteten Brief, der den unschuldigen Robert (Richard) einer unsittlichen Affäre bezichtigt, beruht angeblich auf realen Ereignissen.
Nach „Arabella“ im vergangenen Jahr setzt Regisseur Tobias Kratzer seinen Strauss-Fokus an der Deutschen Oper Berlin mit einem Werk fort, das vor allem musikalisch hervorsticht – und das entgegen seiner Titulierung und trotz kritischer Stimmen bei der Dresdner Uraufführung 1924 keinesfalls als „Zwischenspiel“ des Komponisten gewertet sollte. (AS)