Piraten sind gefühlskalte Männer, die auf der Suche nach reicher Beute über die sieben Weltmeere segeln. Es sei denn, sie entstammen der Feder des Autorenduos William Schwenck Gilbert und Arthur Sullivan. Deren eher bedingt erfolgreiche Piraten von Penzance sorgen sich mehr um Waisen als um den großen Fang. Auch Frederic wurde infolge eines Hörfehlers nicht „im Privaten“, sondern bei den Piraten ausgebildet. An seinem 21. Geburtstag verlässt er die weichherzige Truppe und verliebt sich ausgerechnet in die Tochter des Generalmajors, der seinen ehemaligen Kameraden den Kampf angesagt hat. Als ob das noch nicht genug wäre, erfährt der Jungspund auch noch, dass er am 29. Februar geboren wurde, somit erst fünfeinviertel Jahre alt sei und längst nicht aus der Pflicht der Piraterie entlassen werden könne. Was also tun?
Mit ihrer nonsens-, wortwitzreichen und ohrwurmgesättigten Oper um gutmütige Freibeuter und die Liebe haben Gilbert und Sullivan 1879 einen bis heute beständigen Erfolgshit vorgelegt. Am Gärtnerplatztheater kann man das kurzweilige Stück in einer neuen deutschen Übersetzung erleben. (JM)