Im Jahr 1981 stellen die beiden Regisseure Semjon Aranowitsch und Alexander Sokurow ihren Dokumentarfilm „Dmitri Schostakowitsch. Die Bratschensonate“ fertig. Doch erst sechs Jahre später durfte er erstmals öffentlich in der Sowjetunion gezeigt werden. Kunstvoll mit der Musik des Komponisten montierte Archivaufnahmen erzählen vom wechselhaften Leben Schostakowitschs zwischen Anpassung und Widerstand im Spannungsfeld der Repressalien durch das totalitäre Regime. Kurz vor seinem Tod schrieb der Schwerkranke mit der Bratschensonate sein erstes Stück für dieses Instrument. Wie im gesamten Spätwerk steht auch hier das Thema der Vergänglichkeit im Vordergrund, das Zeigefühl scheint sich im gleichmäßig pulsierenden Pizzicato der Bratsche zu Beginn des ersten Satzes regel-recht aufzulösen. So schreibt Schostakowitsch ein sehr intim besetztes Requiem für sich selbst. Nach dem selten gezeigten, deutsch untertitelten Dokumentarfilm in russischer Sprache spielen Tabea Zimmermann und Pianistin Lilya Zilberstein die Sonate, deren Uraufführung im Jahr 1975 der Komponist nicht mehr erlebte. Er verstarb im Alter von 69 Jahren an Lungenkrebs. (SI)
Tabea Zimmermann (Viola), Lilya Zilberstein (Klavier)
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