Als Léo Delibes’ Ballett „Sylvia“ 1876 zur Uraufführung kam, hatte Tschaikowsky die Arbeit an „Schwanensee“ abgeschlossen. Den Wert von „Sylvia“ höher als sein eigenes Werk einschätzend, sagte Tschaikowsky zu seinem Komponistenkollegen Sergei Tanejew, er hätte „Schwanensee“ nie geschrieben, hätte er Delibes’ Musik vorher gekannt.
Ein Glück, dass dem nicht so war, zumal die Musikgeschichte Tschaikowskys Selbsteinschätzung bald widerlegte. Als Repertoirestück zahlreicher Ballett-Kompanien vielfältig choreografiert, bringt nun das Theater Trier den „Schwanensee“ in einer Fassung von Roberto Scafati auf die Bühne, in der der Konflikt zwischen Kindheit und Erwachsenwerden des Prinzen Siegfried im Vordergrund steht. (PE)