Lange Zeit rang Giuseppe Verdi mit seinem künstlerischen Durchbruch, zu gerne wollte er den tradierten Formen des Belcanto einen gewissen Neuanstrich verpassen. Nachdem er 1847 erstmals Shakespeares „Macbeth“ vertont hatte, gelang ihm schließlich 1865 mit einer überarbeiteten Fassung eine entscheidende Neugestaltung der italienischen Operngattung. So raffte der Komponist die Handlung über nebulöse Weissagungen und blutige Machtkämpfe um das schottische Königshaus, ließ schlagartige emotionale Umschwünge aufeinanderfolgen und intensivierte den Spannungsbogen merklich.
An der Deutschen Oper Berlin inszeniert nun Marie-Ève Signeyrole den Opernklassiker. Nach großen Publikumserfolgen an der Bayerischen Staatsoper, der Semperoper Dresden oder im MusikTheater an der Wien ist es die erste Neuproduktion auf der großen Bühne am Haus an der Bismarckstraße von Signeyrole, die vor allem für ihre spektakuläre Bildgewalt bekannt ist, die nicht selten mit dem Blockbuster-Kino verglichen wird. Belcanto-Spezialist Enrique Mazzola übernimmt die Musikalische Leitung. (JB)