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Weingartner: Orestes

Schon in einem der ältesten Dramen der Menschheit, Aischylos’ „Orestie“-Dreiteiler, vermag allein die göttliche Gnade den ewigen Kreislauf aus Mord und Rachemord, aus Angriff und Gegenangriff zu durchbrechen. Dieser Gedanke, dass in der Kunst des Friedensschlusses und der Vergebung der Erdenmensch allein nicht genügt, mag so einleuchtend wie deprimierend sein. In jedem Fall sahen sich die Erzähler dieser Welt stets aufs Neue dazu veranlasst, diesen mythischen Stoff aufzugreifen, in dem Klytaimnestra ihren Gatten Agamemnon tötet, weil dieser die gemeinsame Tochter Iphigenie geopfert hat, weshalb nun Orestes und Elektra ihre eigene Mutter als Rache für den ermordeten Vater umbringen. Dies soll nun das letzte Glied einer scheinbar ewig langen Kette menschlichen Verschuldens sein, die im griechischen Mythos zurückreicht bis zu Tantalos, der gegen die Götter gefrevelt und damit einen Fluch über seine Nachkommenschaft gezogen hat.

Wie der Dirigent und Komponist Felix Weingartner vor über hundert Jahren die Geschichte in seiner Oper „Orestes“ verarbeitet hat, zeigt nun das Theater Erfurt. (MT)

Interpreten

Brett Sprague (Orestes)
Kakhaber Shavidze (Agamemnon)
Siyabulela Ntlale (Aigisthos)
Ilia Papandreou (Klytaimnestra)
Daniela Gerstenmeyer (Elektra)
Candela Gotelli (Athene)
Alexander Prior (Leitung)
Guy Montavon (Regie)

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