Da sage noch mal einer, Mozarts Musik sei nicht zum Morden schön! Mit „Mörderisches Mozart-Kind“ legt der Hamburger Autor Sebastian Knauer bereits seinen zweiten Musikkrimi vor. Und auch diesmal geht es – wie in „Tödliche Kantaten“ um einen geradezu besessenen Musikliebhaber. Der geht für sein Idol Wolfgang Amadeus Mozart im Wortsinn über Leichen. Warum, das bleibt vorerst ein Rätsel.
Der Leser heftet sich an die Fährte des Hamburger Detektivs Pit Koch, der auch schon bei den „Tödlichen Kantaten“ ermittelte, und der Wiener Kommissarin Larissa Bost und verfolgt parallel das geheimnisvolle Doppelleben des verheirateten Unternehmers Steven Briggs, der unter anderem Namen immer neue Frauenbekanntschaften macht. Die Beziehungen zu den jungen Musikerinnen, die oft tödlich enden, ergeben sich aus der gemeinsamen Bewunderung für den Salzburger Komponisten, über dessen Leben und Werk man quasi beiläufig in mitunter mehrseitigen Exkursen vieles erfährt.
Mozarts Werk im Mittelpunkt
Einzelne Kompositionen und deren Entstehung kommen ebenso zur Sprache wie die wirtschaftliche Situation des Komponisten oder die aufopfernde Arbeit des Musikchronisten Ludwig von Köchel, dem Autor des Köchelverzeichnisses. Diese Einschübe sind erhellende Verschnaufpausen in einem Handlungsfluss, der sich zu einem Wettlauf gegen die Zeit steigert. Denn während der Mörder, dessen Psyche und weitreichende Pläne für den Leser zunehmend an Kontur gewinnen, seinem nächsten Opfer immer näher kommt, sind der Detektiv und die Kommissarin ihm dicht auf den Fersen. Nach diesem Buch wird man Mozarts Totenmesse mir anderen Ohren hören.