Ein ruhmsüchtiger, schwergewichtiger Kulinariker mit homoerotischen Neigungen, der bei ausufernden Streitigkeiten nicht davor zurückschreckt, sich auch mal zu duellieren – wer könnte das wohl sein? Um die Person Georg Friedrich Händels wurden über die Jahrhunderte zahllose Legenden, Gerüchte und Geschichten verbreitet, bei denen häufig nur schwer zwischen Warheit und Mythos zu unterscheiden ist. Feststeht, dass Händel in Halle zur Welt kam, großartige Werke komponierte und schon zu Lebzeiten allerhöchste Wertschätzung erfuhr, die bis heute anhält. Zu seinen Ehren wurde 1922 erstmal das „Hallesche Händelfest“ ausgetragen, das sich schon bald zu einer renommierten Institution mit internationaler Strahlkraft entwickelte und nun auf eine hundertjährige Geschichte zurückblickt.
Vieles hat sich seither in der Händelforschung und Aufführungspraxis Händelscher Werke getan. Die Jubiläumsfestschrift „Feuerwerk und Halleluja“ zeigt diesen Wandel in allen Facetten. In zahlreichen, anschaulich aufbereiteten Beiträgen von Händel-Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst wird neben den Mythen um den Komponisten und der Geschichte der Händel-Festspiele Halle auch Werk- und Aufführungsgeschichtliches abgehandelt. Hinzu kommen kulturhistorische Themen, die beispielsweise die Händel-Rezeption zur NS-Zeit und in der DDR beleuchten. Eine höchst faszinierende Zusammenstellung und absolutes Muss für jeden, der sich vom Händel-Fan zum Händel-Experten entwickeln möchte.