Die Wiener Kammeroper eröffnet ihre Saison am 27. September mit dem Musiktheaterprojekt „Combattimenti“, das der Wiener Lautenist David Bergmüller und der französische Regisseur Oliver Fredj entwickelt haben. Im Mittelpunkt steht Claudio Monteverdis umfangreiches Madrigal „Il combattimento di Tancredi e Clorinda“, das sich der Legende um den Kreuzritter Tancredi widmet, ergänzt durch weitere Madrigale des Komponisten, die das Thema Krieg als thematischen Schwerpunkt haben. Das Regiekonzept greift dabei die bildreiche Musiksprache Monteverdis auf: Anhand unterschiedlicher Bilder mit historischem Bezug illustriert Fredj die Natur von Konflikten im Lauf der Zeit.
Nach zweijähriger Sanierung kehrt das Theater an der Wien für die besetzungsreicheren Produktionen an seinen Stammsitz an der Linken Wienzeile zurück, wodurch die Wiener Kammeroper nach ihrem Einsatz als Interimsspielstätte wieder zum Normalbetrieb übergeht. Aufgeführt wird „Combattimenti“ von sechs Sängern und dem dafür von Bergmüller gegründeten Instrumentalensemble Proxima D, in welchem Bergmüller auch selbst Laute, Theorbe und Barockgitarre spielt.
Seit seiner Jugend fasziniert Bergmüller die Barockmusik. Den ersten Berührungspunkt bildete dabei die Arbeit als Übertitler am Tiroler Landestheater, den Zugang zur Barockoper fand der Lautenist wiederum als Basso-continuo-Spieler. Die Premiere von „Combattimenti“ verspricht eine Auseinandersetzung auch mit aktuellen religiösen und politischen Konflikten. Die intime Atmosphäre der vergleichsweise kleinen Kammeroper ermöglicht eine subtile und detaillierte musikalische Arbeit, die der Musik Monteverdis gerecht wird.